
Mistral AI, oft als Europas große Hoffnung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) gesehen, hat Neuigkeiten. Das Unternehmen hat seine KI-Assistenten-App „Le Chat“ für iOS und Android veröffentlicht. Diese Veröffentlichung kommt zusammen mit einem großen Upgrade der Web-Oberfläche. Damit will Mistral im Wettbewerb mit ChatGPT, Claude und Co. einen wichtigen Schritt machen.
Le Chat: Mehr als nur ein Chatbot
Le Chat ist Mistrals Antwort auf die großen KI-Assistenten und soll eine echte Alternative bieten. Die App bietet eine klassische Chatbot-Oberfläche. Nutzer können Fragen stellen und in einer einfachen, konversationsähnlichen Umgebung Folgefragen stellen.
In den letzten Monaten hat sich Le Chat stark weiterentwickelt. Seit November 2024 unterstützt der Chatbot die Websuche mit Quellenangaben. Nutzer können Bilder generieren oder mit einer Art digitaler Leinwand interagieren, um Texte oder Code zu bearbeiten. Durch eine Partnerschaft mit Agence France-Presse (AFP) werden die Ergebnisse von Le Chat mit zuverlässigen Informationen angereichert.
Pro-Version und „Pay-or-Consent“-Modell
Mit dem Update führt Mistral auch eine Pro-Version von Le Chat ein, die 14,99 € pro Monat kostet. Mistral gibt nicht mehr genau an, welches KI-Modell im Hintergrund verwendet wird. Das Unternehmen sagt aber, dass die Pro-Version Zugang zum „leistungsstärksten Modell“ bietet. Das deutet darauf hin, dass Nutzer mit kostenlosen Konten nicht die Top-Modelle nutzen können. Daneben beinhaltet die Pro-Version höhere Limits und die Möglichkeit, der Weitergabe von Daten an Mistral zu widersprechen. Mistral führt damit ein „Pay-or-Consent“-Modell für KI-Assistenten ein.
Schnelligkeit und Bildgenerierung
Mistral behauptet, dass Le Chat auf den „schnellsten Inference Engines der Welt“ läuft. Der Chatbot soll bis zu 1.000 Wörter pro Sekunde verarbeiten können. Mistral setzt für die Bildgenerierung auf das Flux Ultra Modell von Black Forest Labs. Dieses Modell soll bessere Bilder als ChatGPT oder Grok generieren.
Fokus auf Unternehmen
Ein wichtiger Punkt, in dem sich Mistral von der Konkurrenz unterscheidet, ist die Enterprise-Lösung von Le Chat. Unternehmen können Le Chat in ihrer eigenen Umgebung einsetzen – mit eigenen Modellen und einer benutzerdefinierten Oberfläche. Dies ist besonders für Branchen wie Verteidigung oder Finanzen interessant, in denen der Einsatz von KI-Assistenten vor Ort erforderlich sein kann.
Zukunftspläne: „Memories“ und mehr?
Es gibt Gerüchte, dass Mistral an einer „Memories“-Funktion arbeitet, die intern „Rainman“ genannt wird. Diese Funktion soll es dem Chatbot ermöglichen, sich an frühere Interaktionen zu erinnern, um so personalisierte Antworten zu geben. Es wird vermutet, dass diese Funktion Teil der kostenpflichtigen Pro-Version sein wird.
Konkurrenzkampf auf dem Smartphone
Es bleibt abzuwarten, ob die mobile App von Mistral AI Nutzer überzeugen kann. ChatGPT, DeepSeek und Google Gemini sind aktuell unter den meistgeladenen iPhone-Apps in den USA.